Baby, Stillen

Stillen über 12 Monate hinaus – ein Kleinkind stillen

So, da war er nun, Lovebugs erster Geburtstag. Natürlich etwas sentimental, wenn aus dem Baby aus Kalendersicht ein Kleinkind wird. Aber es ist gleichzeitig auch wunderschön zusehen was jeden Tag neu gelernt wird und wie viel aufmerksamer die Welt Tag für Tag erkundet wird. Und ja. Wir stillen. Immer noch.

Alle so stillfreundlich in USA

Nun aber zum Thema: ja ich stille „noch“. In Deutschland wird man schon schief angeschaut, wenn man über 6 Monate lang stillt, hier in den USA ist es glücklicherweise besser. In meiner Krabbelgruppe, in der die Kinder alle etwa gleich alt sind, werden 3 von 4 Kindern mit 14 Monaten noch gestillt. Zwar nicht mehr voll und manche auch nur noch nachts, aber trotzdem. Kein komischer Blick, kein blöder Kommentar, ob das „noch nötig“ sei. Das macht es wirklich um so viel einfacher.

Tagsüber wird stillen reduziert

Nur ich fühle mich langsam nicht mehr ganz so wohl tagsüber. Denn die Amis sind zwar stillfreundlich, aber dies weniger in der Öffentlichkeit. Dafür gehe ich dann eher ins Auto oder in die Umkleidekabine. Meistens versuche ich es mit einem Quetschie oder Kräckern rauszuzögern, bis wir wieder zuhause sind. Was auch gut klappt.

Die Stillzeiten tagsüber sind sehr unterschiedlich. Manchmal will alle 3 Stunden gestillt werden, manchmal wird es bis 15 Uhr einfach vergessen. Also beschliesse ich mit etwa 15 Monaten, dass ich nun die Stillmahlzeiten tagsüber reduzieren möchte. Meistens will Lovebug in der Früh nach dem Aufstehen und dann erst wieder nach dem normalen Mittagessen gestillt werden. Ich denke, da Lovebug weiß, dass es nach dem Mittagessen immer Milch gibt, fällt das Essen teilweise recht sporadisch aus. Deswegen möchte ich zunächst die Stillmahlzeit nach dem Mittagessen sein lassen und erst wieder nach dem Mittagsschläfchen stillen. Soweit so gut. Ich mache also die ersten Tage das, was Lovebug am liebsten isst. Nudeln mit Gemüse. Und tatsächlich wird es auch gar nicht schlimm vermisst.

Mit dem Kind sprechen

Ich habe Lovebug, wie bei allen Veränderungen oder Ereignissen, schon einige Tage darauf vorbereitet. Immer wieder erklärt, dass es bis nach dem Mittagsschlaf nichts mehr gibt. An den Tagen, an denen es etwas mehr vermisst wurde, habe ich sehr geduldig alles erklärt und anderes Essen und ganz viele Kuscheleinheiten angeboten. Ich würde sagen nach etwa 8 Tagen war es kein Thema mehr. Das Mittagessen fiel meistens etwas ausgiebiger aus.

Nur noch morgens und abends wird gestillt

Nach einer Weile wurde auch das Stillen nach dem Aufwachen nicht mehr so wichtig. Natürlich war oft Ablenkung da, wie Spielplatztreffen oder Einkäufe erledigen. Aber allmählich spielte es sich ein, dass es vor dem Abendessen keine Milch mehr gab. Also nur noch morgens und abends. Das normale Essen wurde dementsprechend immer mehr, wobei es auch Tage gab, da wurde ganz aufs Abendessen verzichtet weil Lovebug ja wusste was danach kommt. Und ich bin auch froh, Lovebug das noch weiter geben zu können, vor allem wenn mal wirklich ein aufregender Tag war und Nähe ganz dringend nötig ist. Auch durch die erste Erkältung sind wir so gut durchgekommen und ich habe immer daran gedacht wie viele Abwehrstoffe doch in der Milch sind.

Also lasst euch nicht verunsichern, wenn ihr laenger als 12 Monate stillt. Das ist das normalste der Welt.

Falls ihr ueber unsere Still-Reise im ersten Jahr lesen wollt – dann hier entlang

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