Hier habe ich mal geschrieben, ob ich und Lovebug schon bereit sind für die Kita. Ich war es zu diesem Zeitpunkt definitiv nicht und so blieb Lovebug weiter bei mir zuhause.
Und was soll ich sagen? Es war eine wunderbare Zeit! Natürlich auch anstrengend mit seinen Höhen und Tiefen, aber wirklich eines der schönsten Jahre in meinem Leben.
Weil ich es besser kann
Eine Fremdbetreuung hätte ich mir etwa ab 1.5 Jahren vorstellen können, da ich fand, dass Lovebug vorher noch zu jung war. Zu jung um sich mitzuteilen. Zu jung um aus ungewollten Situationen rauszugehen. Und ich fand auch dass ich, die Mama, die beste 1:1 Betreuung ist, die ein Kind nur haben kann. Auch wenn das bestimmt nicht immer der Fall ist oder war, denn ich bin kein Pädagoge oder habe mich sonst mit Erziehungswissenschaften auseinandergesetzt. Jedoch denke ich dass das gar nicht notwendig ist. Irgendwie weiß man instinktiv was man mit einem Baby machen kann.
Sichere Bindung für ein selbstständiges Leben
Mit jedem Jahr entwickeln sich die Kinder weg von uns Eltern. Was ja auch gut ist und so sein soll. Jedoch wenn die Bindung der ersten Jahre fest und stabil ist, können sie die Welt mit großem Rückhalt entdecken und wissen die Eltern immer im Hintergrund.
Ein häufiges Argument wenn ich sage, dass ich mit meinem 2-Jährigen Kind „noch“ zuhause bin: „Aber brauchen Kinder nicht Kinder?“
Studien Zeigen, dass Eltern bis zum 3. Geburtstag die wichtigsten Spielpartner sind. Danach werden sie immer mehr von Kindern abgelöst. Aber es ist ja nicht so, dass man davor nicht auch mit anderen Kindern zusammen ist. In Spiel- und Krabbelgruppen. Auf dem Spielplatz. Allerdings fängt ein erstes Spielen meist erst mit 1.5 Jahren an. Davor ist es eher ein nebeneinander-her-spielen. Natürlich ist auch das Beobachten und Zusammensein eine wichtige Komponente die man seinem Kind bieten sollte. Aber dies als „Grund“ zu nehmen, dass das Kind in die Kinderkrippe soll? Muss nicht unbedingt sein.
Die Zeit bringt einem niemand zurück
Mit dem wichtigsten Wesen so viel Zeit verbringen zu dürfen, beim Wachsen, Entwickeln und Entdecken dabei zu sein war mit persönlich wichtiger als jeder Job. Ein Kind bringt wirklich die schlechtesten und schönsten Seiten in einem hervor. So konnte ich mich in vielen Bereichen persönlich weiterentwickeln, reflektieren und an mir arbeiten.
Denn welcher Arbeitgeber erinnert sich in 10 Jahren ob man für sein Kind 1, 2 oder 3 Jahre Elternzeit genommen hat? Richtig: keiner! Aber wir Eltern werden uns für immer an diese Jahre erinnern. Die Jahre in denen uns unsere Kinder am meisten gebraucht haben. Als Halt, als Hilfe, als sicheren Hafen. Um Bindung aufzubauen. Um zu spielen. Und natürlich auch um Grenzen zu testen. Um Wutanfälle auszuhalten.
Ich wusste vorher nicht, ob das was für mich ist. Wie so vieles konnte ich mir vorher nicht vorstellen, wie es ist, Mama zu sein. Ob mir nach 6 Monaten zuhause die Decke auf den Kopf fällt. Ob ich mehr geistige Anforderung von außen benötige. Ob wir es finanziell über das bezahlte Elternzeitjahr schaffen. Und was soll ich sagen? Ich habe meine Elternzeit verlängert. Einfach weil es sich am besten angefühlt hat und die Gegebenheiten glücklicherweise gepasst haben.
Ermutigung das Kind selbst zu betreuen
Dieser Text soll kein Angriff sein an die Mamas und Papas, die ihr Kind fremdbetreuen lassen nach dem „klassischen“ ersten Jahr. Es gibt genug Gründe dafür: man braucht das Geld, man möchte zurück in den Job, man möchte eine Pause vom Kind etc. etc. -alles legitim und völlig in Ordnung. Jede Familie findet für sich das richtige Modell.
Ich möchte aber diejenigen ermutigen, die hadern länger das Kind selbst zu betreuen. Macht es. Egal was die „anderen“ denken. Egal was eure Freunde, Familie, der Chef oder sonst irgendjemand für Kommentare oder Bedenken äußert. Es ist dein Leben. Dein Kind. Deine Familie! Und du als Mama oder Papa kannst mehr als du dir zutraust.
Nächste Woche kommt ein Artikel, was man mit dem Kind alles zuhause machen kann und wer oder was ziemlich hilfreich ist.