Nun, kurz gesagt: alles ist eine Phase. Nachdem wir erfolgreich stillen ohne Stillhütchen gelernt haben lief es auch einwandfrei, ohne Milchstau oder sonstigen Querelen, die manche Mamas mitmachen müssen. Hier beschreibe ich Euch die 3 wichtigsten Phasen, die ich im ersten Jahr mit Lovebug und Stillen erlebt habe.
Monate 1 bis 3: alles gemütlich
Die ersten 3 Monate zuhause haben sich ganz gemütlich eingependelt. Lovebug schlief bis zu 18 Stunden am Tag und ich hatte genügend Zeit zum Schlafen. Die restlichen 6 Stunden des Tages wurden mit Stillen verbracht. Das bedeutete 6 mal in 24 Stunden stillen, etwa alle 4 Stunden. Das Prozedere hat meistens 1 Stunde gedauert. Denn nach einer Brust wurde Lovebug so müde, dass ich danach zum Wickeln übergegangen bin. Dort gibt’s neben einer neuen Windel (nachdem in die Schüssel gepinkelt wurde – hier gibts mehr zu Windelfrei) auch Spiel, Spaß und Spannung. Denn dann sind wieder alle wach für die nächste Brust und danach darf dann wieder geschlafen werden. Die Wachphasen werden langsam immer länger (bis 30 Minuten) und das Stillen geht etwas zügiger. Zuhause versuche ich weiter alle beide Seiten zu geben, weil es einfach länger hält und damit auch die Schlafphasen besser sind. Unterwegs belasse ich es meistens bei einer Seite, das reicht ja auch 2 Stunden und bis dahin bin ich dann meist wieder zuhause.
Monate 4 bis 9: alle 2 Stunden
Nur vor den verrückten Phasen ist man nicht gefeit, und eine besonders anstrengende Phase gibt es von 4 bis etwa 9 Monaten. Mit etwa 4 Monaten beginnt es, dass alle 2 Stunden gestillt werden möchte. Tags und nachts. In der ersten Woche dachte ich noch das geht bestimmt bald vorbei, in der zweiten Woche habe ich inständig gehofft es geht bald vorbei. In der dritten Woche war ich fertig, ausgelaugt und müde bis auf die Knochen. Ich konnte Lovebug auch nicht mehr im Tuch tragen und habe fast immer den Kinderwagen genommen weil ich so schwach war und das Tragen als zu anstrengend empfand. Diese Zeit mit dem 2-Stunden-Abstand ging leider nicht so schnell vorbei, das Erstaunliche war nur, dass sich mein Körper angepasst hat. Nach etwa einem Monat war ich plötzlich nicht mehr ganz so müde und hatte auch wieder mehr Kraft. Wieder einmal ein Beweis was der Körper alles kann.
Langsam wurden mit etwa 7 Monaten die Stillabstände wieder größer. Die Tage wurden ereignisreicher und da kann das Stillen schon mal vergessen werden. Außerdem gibt es ja auch ab und an mal eine Gurke, eine Brotrinde oder einen Apfel zum schlecken, da braucht man nicht immer die Brust. Auch weiches Gemüse wie Zucchini und Karotte werden immer interessanter, aber dazu gibt es mehr in unseren Breifrei-Erfahrungen.
Ansonsten pendelt es sich ein, tagsüber je nach Bedarf und nachts weiterhin alle 2 Stunden. Es wird auch gestillt zum Einschlafen und nachts kann nichts außer der Brust beruhigen.
10 bis 12 Monate: anderes Essen wird interessant
Weiterhin ist Milch die wichtigste Nahrungsquelle, es gibt aber schon immer mehr feste Nahrung. Meist hält diese aber nicht so lange an und etwa 1 Stunde nach einer Mahlzeit will nochmal gestillt werden. Natürlich geht mit steigernder Essensmenge auch Vergrößerung der Stillabstände einher. Tagsüber können die Abstände schon mal 4 Stunden betragen, nachts sind es weiterhin 2 Stunden. Es ist sicher nicht der große Hunger nachts, sondern meistens einfach der Komfort, zu spüren dass die Mama da ist und dass alles gut ist. Soweit stört es ich auch nicht, ich bin dran gewöhnt und nach kurzer Zeit schlafen wir beide wieder ein. Familienbett sei Dank 🙂
Wie war Euer erstes Stilljahr?